Vorbemerkungen
Nach der Fertigstellung des on the road P sind mir, wie das bei solchen Unternehmungen nicht unüblich ist, einige Ideen zur Verbesserung gekommen. Diese habe ich in die Kon-zeption eines neuen kleinen Caravans mit der Modellbezeichnung on the road einge-bracht.
Zielsetzung
Die Konstruktion dieses Caravans stelle ich hier zum Nachbau vor. Sie sollte, ähnllich der seines Vorgängers, von Anfang an die folgenden Vorgaben berücksichtigen:
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- Die Maße sollten möglichst gering gehalten werden mit dem Ziel eines kompakten verkehrssicheren PKW – Anhänger – Gespannes.
- Das zulässige Gesamtgewicht sollte das Anhängegewicht eines PKW der Golf – Klasse ( ungebremst ) nicht überschreiten.
- Das Design sollte exklusiv und windschnittig sein, ein Hingucker, keinesfalls ein „Minilein“.
- Eine komfortable Liegefläche sollte vorhanden sein.
- Stauraum sollte ausreichend zur Verfügung stehen.
- Ein Vorzelt oder eine Markise sollten problemlos und schnell angebaut werden können.
- Ein Fahrradträger sollte montierbar sein.
- Die Herstellungskosten sollten sich in einem vernünftigen Rahmen bewegen.
und jetzt im Vergleich zum on the road P zusätzlich noch: - Bei um 25 cm erniedrigter Bauhöhe sollte ein leicht zu bedienendes Hubdach für Stehhöhe sorgen!
Charakteristika des on the road
Der on the road hält alle diese obigen Vorgaben ein. So misst er – ohne Berücksichtigung der Deichsel – 299 x 196 x 172 cm. Das zulässige Gesamtgewicht liegt unter 600 kg.
Durch ein einfach zu bedienendes Hubdach wird Stehhöhe erreicht ( s. Zeichnung 1 ).

Er hat eine bequeme Liegefläche von 140 x 190-200 cm, die mit wenigen Handgriffen in eine Sitzgelegenheit mit zwei kleinen Seitentischen umgewandelt werden kann, bei gleichzeitiger Vergrößerung der begehbaren Fläche auf 1,2 m². Von dieser aus können Unterschränke, ein offener Kleiderschrank und Regale im Stehen erreicht werden. Vor der Liegefläche und daneben befindet sich weiterer Stauraum, der mit Klappen abgedeckt ist (s. Zeichnung 2 ).

Über die voraussichtlichen Baukosten informiert eine Kostenaufstellung am Ende der Bauanleitung.
Wie die folgende Bauanleitung in groben Zügen demonstriert, ist der on the road ohne weiteres für den Selbstbau geeignet.
Baubeschreibung
Diese Beschreibung stützt sich auf die Erfahrungen, die ich beim Bau des on the road P gesammelt habe. Zur Illustration habe ich einige Fotos aus dessen Bauphase sowie eine Skizze eingefügt. Detaillierte Zeichnungen und Baupläne liegen vor, würden hier aber nur verwirren.
Die Basis des Caravan bildet das Fahrwerk, bestehend aus einer AL-KO Zugdeichsel, einer AL-KO Plus Optima – Achse, einer Klemmschelle zur Verbindung von Deichsel und Achse, 15- Zoll Laufrädern und einem Stützrad. Diese Bauteile können im Anhänger – Zubehörhandel bezogen werden. Der Zusammenbau ist in wenigen Minuten bewerk-stelligt!
Auf vorgesehene Befestigspunkte von Achse und Zugdeichsel wird ein Stahlrahmen montiert, der nach Zeichnung von einem guten Schweißer aus 50 x 50 x 5 mm Winkelprofilen hergestellt werden muss, mit Laschen zur Befestigung einer stabilen Bodenplatte und mit Bohrungen zur Montage auf der Achse. Er sollte feuerverzinkt werden.

Die Bodenplatte mit integrierten Radkästen und einer plichtartigen begehbaren Fläche wird in wenigen Teilen aus zwei 1,5 x 3 m großen 18 mm dicken Siebdruckplatten geschnitten. Die Schnittflächen werden mit Epoxidharz versiegelt. Die Einzelteile werden dann mit Sikaflex in ca. 1 mm Schichtdicke verklebt und mit der ebenfalls aus 18 mm Siebdruckplatte ausgeschnittenen Rückwand verbunden. Die Befestigung auf dem Rahmen erfolgt mit 8 mm Schlossschrauben.

Die Seitenwände werden aus 6,5 mm wasserfest verleimten Multiplex – Platten ( Platten-größe ebenfalls 1,5 x 3 m ) formgerecht ausgesägt. Mit Ponal – Kleber werden Randleisten und Stabilisierungsleisten ähnlich einem Fachwerk aufgeklebt. Zur Aufnahme von Quer-verstrebungen müssen in die oberen und vorderen Randleisten einige Nuten eingefräst werden.

Zwischen das Fachwerk werden mit Sikaflex oder einem Zweikomponenten PU-Kleber ohne größere Zwischenräume 20 mm Styrodurplatten geklebt.

Aus 4 mm Sperrholzplatten wird nun die Innenwandverkleidung ausgeschnitten und auf die Styrodurplatten und das Fachwerk geklebt.
Die Seitenwände sollten abschließend von außen mit Epoxidharz versiegelt werden. Die Anteile der Seitenwände, die die Außenwände der Radkästen bilden, sollten sogar eine Beschichtung mit Epoxidharz und Glasfasermatten erhalten. Das Sperrholz der Innenseite wird klar oder in heller Farbe lackiert.

Nun können die Seitenwände und die Rückwand mit der bereits zusammen gebauten Bodenplatte verbunden werden, ebenfalls mit Sikaflex. Edelstahl – Holzschrauben können dabei als Montagehilfe dienen. In die eingefrästen Nuten werden vorgefertigte Leisten geschraubt und verleimt. Sie halten den exakten Abstand zwischen den Seitenwänden und sollen später das Dach stabilisieren.

Danach ist es Zeit, die wesentlichen Elemente des Innenausbaues aus 12 mm Multiplex – Platten zuzuschneiden, zu lackieren und einzuleimen.
Die Einrichtung kann innerhalb der durch Bodenplatte und Karosserieaufbau vorgege-benen Grundstrukturen sehr variabel gestaltet und speziellen Wünschen angepasst werden, ebenso die elektrische Anlage. Dabei sollte man aber von vornherein an Leer-rohre für elektrische Leitungen denken!
Das Dach kann aus Fertiglaminat von etwa 1,5 mm Dicke hergestellt werden. Dieses ist von wenigen Firmen über das Internet zu beziehen. Es wird von Coils in Breiten von 202 – 252 cm geschnitten. Man benötigt bei einer Dachlänge von 400 cm zwei Abschnitte von je 196 cm Länge und 212 cm Breite. Diese müssen überlappend auf Seitenwände, Hinterwand und Stabilisierungsleisten geklebt werden. Zuvor sollte aber Styrodur maßgerecht auf die nicht gebogenen Flächen aufgeklebt werden. Der Bereich der Biegungen sollte zunächst frei bleiben. Er wird nachträglich mit Styrodurstreifen beklebt. Der Bereich des Hubdaches muss zur späteren Herstellung der Hubdachhaube sauber ausgeschnitten werden.

Die innere Verkleidung mit Sperrholz und farbigem Teppichboden an den Biegungen erfolgt nach der Dachmontage.
Die Tür wird wie die Seitenwände auf Maß geschnitten oder gefräst, mit Randleisten und mit Verstärkungen im Bereich des Schlosses versehen, mit Styrodur gefüllt und innen mit 4 mm Sperrholz abgedeckt. Es wird ein Ausschnitt für das Schloss angebracht und die Holzflächen werden versiegelt bzw. lackiert. Der Einbau erfolgt mit Edelstahlscharnieren, Dichtungen und einem Schloss aus dem Zubehörhandel.
Schließlich wird noch das Hubdach mit seinen ausklappbaren Seitenwänden gefertigt und mit Edelstahlscharnieren eingebaut. In zwei dieser Seitenwände werden größere Fenster aus Acrylglas eingearbeitet.
Die vorderen und oberen Kanten des Anhängers müssen nach dem Zusammenbau wegen der Verkehrssicherheit und aus optischen Gründen mit einer Oberfräse abgerundet werden. Die Rundungen sollten sorgsam mit Epoxid versiegelt werden. Alternativ können an die Kanten abgerundete Profilleisten angeklebt werden. Die Optik verlangt abschlie-ßend auch mehrfaches Schleifen und Lackieren der Außenflächen. Wenn man mit einer Rolle lackiert, kann man spätere Schäden leicht ausbessern und die Welt geht nicht bei jedem Kratzer im Lack gleich unter.
Der krönende Abschluss ist am Ende die Vorstellung beim TÜV. Ich bin dort mit dem on the road P auf einen sehr gründlichen aber auch sehr aufgeschlossenen Gutachter getroffen. Die Abnahme verlief insgesamt völlig problemlos!
Ist der Selbstbau des on the road schwierig?
Ein eindeutiges Nein! Ich selbst bin kein Handwerker und habe den on the road P fast ohne Hilfe selbst gebaut. Als Heimwerker bin ich zwar einigermaßen versiert, doch nicht einmal das ist erforderlich. Die einzelnen Arbeitsgänge sind nämlich sehr übersichtlich. Und das Fahrgestell als wichtigstes Bauteil kann für relativ kleines Geld vom Fachhandel bezogen und mit wenigen Schrauben sicher zusammengefügt werden.
Bei ernsthaftem Interesse an einem Nachbau des vorgestellten Campingwagens kann ich gerne nähere Auskünfte geben und kostenfrei weiteres Informationsmaterial zur Verfügung stellen.
Kalkulation | |
Die angegebenen Preise sind zumeist Erfahrungswerte. Abweichungen sind möglich! | |
Material / Dienstleistung | Preis |
Fahrwerk: | |
1 Zugrohr ( Länge 2515 cm, Vierkant 6 x 6, gerade, bis 750 kg ungebremst ) | 116,00 € |
1 Alko Klemmschale 60x60mm vkt. für Laufachse (71mm) | 54,00 € |
1 Laufachse ( 750 kg ungebremst, Aufl. 1350, Bockhöhe 50, Radkranz 112 x 5 ) | 190,00 € |
1 Alko Stützrad Ø48mm Compact | 81,00 € |
1 Alko Klemmschelle starr für Ø48mm Rohre | 7,00 € |
1 Anhänger-Komplettrad 15″ RA 112×5 | 200,00 € |
2 Winkelprofile 50 x 50 x 5 x | 35,00 € |
Verzinken | 46,00 € |
div. Schrauben | 10,00 € |
Elektrik: | |
1 CEE Verlängerung 10 m | 28,00 € |
1 FI/LS Schutzeinrichtung 16 A, 30 mA | 33,00 € |
1 CEE-Stecker 16 A | 11,00 € |
1 LED-Trafo | 13,00 € |
1 Sicherungshalter | 1,00 € |
2 Wippschalter 2xUM | 6,00 € |
1 Wippschalter 2xUM | 3,00 € |
1 LED-Leiste | 10,00 € |
div.el. Kleinteile | 15,00 € |
Seitenwände, Dach, Rückwand: | |
2 Siebdruckplatten 18 mm, 1,5 x 3 m | 219,00 € |
Multiplexplatten, Birke, 6,5 mm, 1,5 x 3 m | 63,00 € |
1 Multiplexplatte 12 mm, 1,25 x 2,5 m | 57,00 € |
3 Sperrholzplatten, Pappel, 4 mm, 1,25 x 2,5 m | 69,00 € |
div. Leisten | 30,00 € |
1 Paket XPS 2 cm 1250×600, 20 Stück | 60,00 € |
Montageschaum | 10,00 € |
Fertiglaminat ( Dach ) | 300,00 € |
Türschloß | 36,00 € |
Entlüftungspilz | 14,00 € |
Entlüftungsgitter | 8,00 € |
Teppichboden | 46,00 € |
Plexiglas 5 mm | 35,00 € |
Einrichtung: | |
Girolett | 86,00 € |
Matratze | 119,00 € |
Kleinmaterial / Verbrauchsmaterial: | |
Acrylklarlack | 15,00 € |
acryllack, bunt | 35,00 € |
Aceton | 8,00 € |
Dichtung | 15,00 € |
Sikaflex 300 mg | 35,00 € |
Ponal | 12,00 € |
div. Schrauben | 30,00 € |
Werkzeugkosten pauschal: | 50,00 € |
Zulassung / Anmeldung / Verkehrstechnik | |
Nummernschilderrahmen | 10,00 € |
Kurzzeitkennzeichen | 16,00 € |
Kurzzeitanmeldung | 13,00 € |
Wiegen | 6,00 € |
Anmeldung | 53,00 € |
TPN-Nummer | 32,00 € |
TÜV-Begutachtung | 182,00 € |
Nummernschild | 21,00 € |
2 Rücklichter | 50,00 € |
Anhängerkabel 6 m ( Kabelbaum, 13-poliger Stecker ) | 37,00 € |
div. Reflektoren | 6,00 € |
2637,00 € | |